DRS – echtes Eigentum oder nur Illusion? Wie sicher sind direkt registrierte US-Aktien wirklich?

von Alien Investor

Viele Anleger hören zum ersten Mal von DRS, wenn es um „echtes Eigentum“ an US-Aktien geht. Die Idee klingt verlockend: Aktien wie Alphabet oder Rollins aus dem Brokerdepot herausziehen und direkt beim Transfer Agent – etwa Computershare oder Equiniti – auf den eigenen Namen eintragen lassen. Aber: Was bedeutet das rechtlich wirklich? Und ist es tatsächlich sicherer als die klassische Verwahrung im Brokerdepot?

Registered Owner vs. Beneficial Owner – wem gehört die Aktie wirklich?

Im Standardmodell liegen US-Aktien in Sammelverwahrung: Formeller Eigentümer ist in der Regel die Zentralverwahrstelle DTCC (über ihre Nominee-Gesellschaft Cede & Co.), dein Broker führt dich nur als beneficial owner – also wirtschaftlich Berechtigten. Du hast Anspruch auf Dividenden und Stimmrechte, aber dein Name steht nicht im Aktienregister des Unternehmens.

Beim Direct Registration System (DRS) ist das anders: Du wirst als registered owner direkt in den Büchern der Gesellschaft geführt. Der Transfer Agent verwaltet dein Konto, aber die Aktien sind in deinem Namen registriert – nicht im Namen eines Nominees. Offizielle Unterlagen der SEC und von Transfer Agents bestätigen, dass du damit rechtlich als eingetragener Eigentümer dieser Anteile giltst.

Wichtig: Ein beneficial owner und ein registered owner haben wirtschaftlich ähnliche Rechte (Dividenden, Bezugsrechte, wirtschaftlicher Wert derselben Aktie). Der Unterschied liegt in der Rechtsebene und Kontrolle: Beim DRS ist dein Anspruch direkt gegen die Gesellschaft gerichtet, beim Broker läuft alles über mehrere Intermediäre.

Schutz vor Intermediärrisiken – was DRS wirklich bringt

Wenn du Alphabet- oder Rollins-Aktien aus deinem Brokerdepot per DRS zu Computershare oder Equiniti übertragen lässt, schaltest du einige typische Risikostellen aus:

Behörden wie die SEC und Selbstregulierer wie FINRA beschreiben DRS ausdrücklich als Alternative zur Street-Name-Verwahrung, bei der die Vorteile elektronischer Verwahrung erhalten bleiben, ohne die Risiken von physischen Urkunden oder reiner Brokerverwahrung.

Natürlich bleiben andere Risiken bestehen: Der Emittent kann insolvent gehen, Kurse können abstürzen, die Rechtsordnung kann sich ändern. DRS macht die Aktie nicht „unkaputtbar“ – es reduziert vor allem das Intermediärrisiko in der Verwahrung, nicht das Marktrisiko.

Was passiert im Ernstfall? Szenarien für DRS-Aktien

Broker-Insolvenz

Bei klassischer Brokerverwahrung greifen in den USA Schutzmechanismen wie die SIPC-Sicherung – Kundentitel sind in der Praxis in den meisten Fällen geschützt, müssen aber oft umgebucht oder neu zugeordnet werden. Mit DRS bist du einen Schritt „weiter vorne“: Deine Alphabet- oder Rollins-Aktien stehen direkt auf deinen Namen, der Broker wird einfach überflüssig. Du kannst sie später an einen neuen Broker übertragen oder über den Transfer Agent verkaufen.

Systemkrise oder Handelsaussetzungen

In einer echten Systemkrise oder bei Handelsunterbrechungen (Circuit Breaker, Market Halts) sitzen alle im selben Boot – egal ob Broker- oder DRS-Verwahrung. Die Börse kann den Handel aussetzen, und auch ein Transfer Agent kann keine Orders ausführen, wenn der Markt geschlossen ist.

Dein Vorteil als DRS-Halter: Im Extremfall ist klar dokumentiert, dass du der eingetragene Eigentümer bist. Das kann in Streitfällen oder bei Rekonstruktion von Eigentumsverhältnissen ein starkes Argument sein, weil keine mehrstufige Kette von Intermediären aufgedröselt werden muss.

DRS vs. Brokerverwahrung – Pro & Contra im Überblick

Vorteile von DRS

Nachteile von DRS / Vorteile des Brokerdepots

Fazit: DRS als Baustein für echtes Eigentum

Wenn du US-Aktien wie Alphabet oder Rollins per DRS zu Computershare oder Equiniti übertragen lässt, bist du rechtlich betrachtet tatsächlich der eingetragene Eigentümer. Du ziehst deine Anteile aus der Intermediärkette heraus und reduzierst das Verwahr- und Intermediärrisiko deutlich.

Dafür zahlst du mit etwas weniger Flexibilität und Komfort im Handel. DRS ist damit kein magisches Schutzschild – aber ein wichtiger Baustein, wenn du echtes Eigentum an Aktien willst und dich nicht allein auf Broker, Nominees und Sammelverwahrung verlassen möchtest.

Wie immer gilt: Eigentum beginnt damit, dass du verstehst, wo dein Risiko liegt – und bewusst entscheidest, welche Intermediäre du brauchst und welche nicht.

Quellen & weiterführende Links

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