đ Rohstoff-Superzyklus 2025: Strategische Knappheit oder nur Hype?
von Alien Investor â basierend auf der makroökonomischen Tiefenanalyse vom 12.12.2025
Stehen wir am Beginn eines neuen âSuperzyklusâ, der Rohstoffe fĂŒr die nĂ€chste Dekade durch die Decke gehen lĂ€sst?
Die Antwort entscheidet darĂŒber, wie wir unser Kapital in den nĂ€chsten zehn Jahren schĂŒtzen und vermehren.
Doch Vorsicht: Wer jetzt blind âalles kauft, was man ausgraben kannâ, wird verlieren.
Diese Analyse zerlegt den Hype und zeigt die RealitÀt: Wir erleben keinen pauschalen Boom, sondern das Zeitalter der
strategischen Knappheit.
1. Was ist ĂŒberhaupt ein Superzyklus?
Ein Rohstoff-Superzyklus ist keine normale Konjunkturschwankung von ein paar Jahren. Es ist eine Phase von 10 bis 35 Jahren,
in der die Preise dauerhaft ĂŒber dem historischen Trend liegen.
Vergangene Zyklen wurden fast immer durch einen einzigen, massiven Nachfrage-Schock ausgelöst:
Die Industrialisierung der USA (ab 1899).
Der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg (ab 1933/45).
Der China-Boom (ab 1996), als hunderte Millionen Menschen in die StÀdte zogen.
Die Situation 2025 ist anders. Diesmal drĂŒckt der Schuh von beiden Seiten:
Wir haben eine politisch gewollte Nachfrage (Energiewende, KI) und gleichzeitig ein chronisch kaputtes Angebot durch jahrelange
Unterinvestition (âCapex-DĂŒrreâ).
2. Das Bullen-Szenario: Die Re-Materialisierung der Welt
Die These fĂŒr steigende Preise stĂŒtzt sich auf harte physische Fakten. Wir leben nicht mehr in einer reinen Software-Welt â
die Infrastruktur schlĂ€gt zurĂŒck.
Der Hunger der Energiewende
GrĂŒne Energie ist metallintensiv. Ein Elektroauto benötigt ca. 83 kg Kupfer (Faktor 3,6 gegenĂŒber einem Verbrenner).
WindrĂ€der fressen Kupfer und Stahl. Da der Ausbau staatlich mandatiert ist, entsteht eine âBasisnachfrageâ, die völlig unabhĂ€ngig
von der normalen Wirtschaftskonjunktur ist.
KI braucht Energie (und Uran)
Ein oft ĂŒbersehener Faktor: KI-Rechenzentren laufen 24/7 und brauchen gigantische Mengen Strom.
Tech-Giganten in den USA reiĂen sich bereits um VertrĂ€ge mit Kernkraftwerken. Das treibt die Nachfrage nach Erdgas (als BrĂŒcke)
und Uran massiv an.
Ein zusĂ€tzlicher Treiber, den viele unterschĂ€tzen: Staaten bauen strategische Reserven auf, und die RĂŒstungsindustrie frisst Rohstoffe.
Das ist Nachfrage, die nicht ânice to haveâ ist, sondern im Zweifel politisch erzwungen wird.
Ergebnis: In manchen MĂ€rkten entstehen Preisuntergrenzen â unabhĂ€ngig davon, ob die Konjunktur gerade glĂ€nzt oder schwĂ€chelt.
Angebots-Kollaps: Die Rache der âOld Economyâ
WĂ€hrend die Nachfrage steigt, kann das Angebot nicht schnell reagieren:
Capex-Starvation: Bergbau- und Ălkonzerne haben seit 2015 kaum in neue Projekte investiert, sondern lieber Aktien zurĂŒckgekauft.
Geologie: Die einfachen Vorkommen sind weg. Der Kupfergehalt im Gestein sinkt weltweit. Man muss heute 25 % mehr Gestein bewegen als im Jahr 2000, um dieselbe Menge Kupfer zu erhalten.
ESG & BĂŒrokratie: Neue Minen brauchen im Westen heute 16â20 Jahre bis zur Genehmigung. Das Angebot ist unelastisch.
3. Das BĂ€ren-Szenario: Warum nicht alles steigen wird
Hier machen viele Investoren den Fehler. Sie denken âRohstoffe = gutâ. Aber der Markt passt sich an.
Und manche MĂ€rkte können auch im Jahrzehnt der Knappheit Ăberangebot erleben.
Technologische Substitution
Wenn ein Rohstoff zu teuer wird, wird er ersetzt.
Kupfer vs. Aluminium: In Hochspannungsleitungen ist Kupfer lÀngst durch das billigere Aluminium ersetzt. Jetzt passiert das auch in E-Auto-Kabeln und Klimaanlagen.
Lithium vs. Natrium: Der Lithium-Schock 2022 hat die Entwicklung von Natrium-Ionen-Batterien beschleunigt. Die funktionieren mit Salz, brauchen kein Kobalt und kein Lithium. FĂŒr Kleinwagen und Speicher sind sie die billige Alternative â ein Deckel fĂŒr den Lithiumpreis.
RohstoffmÀrkte sind brutal zyklisch: Hohe Preise locken Kapital an, und spÀter kommt die Angebotswelle.
Zwei Beispiele, die Investoren auf dem Radar haben sollten:
Nickel: Aggressive KapazitĂ€tsausbauten (z. B. in Indonesien) können lĂ€nger anhaltende ĂberschĂŒsse erzeugen â auch wenn die Story (Batterien/E-MobilitĂ€t) grundsĂ€tzlich real ist.
Ăl (kurzfristig): Selbst bei struktureller Unterinvestition kann es zeitweise Supply-Gluts geben (Nachfrage-Dellen, OPEC-Politik, neue Projekte). Energie bleibt strategisch â aber der Preisweg ist nie gerade.
Das China-Problem
China war der Motor der letzten 20 Jahre. Dieser Motor stottert.
Der dortige Immobilienmarkt (ein schwarzes Loch fĂŒr Stahl und Beton) schrumpft strukturell.
Wer auf Eisenerz setzt, wettet auf chinesische Wolkenkratzer â eine gefĂ€hrliche Wette.
âWir befinden uns nicht in einem pauschalen Superzyklus, wo die Flut alle Boote hebt.
Wir sind in einer Phase der Fragmentierung: Strategische Assets steigen, austauschbare Rohstoffe leiden.â
4. Makro-Szenarien: Was ist realistisch?
Damit du nicht in Narrativen hÀngen bleibst, hier die saubere Einordnung in drei Szenarien.
Es geht nicht um Prophezeiungen, sondern um robuste Denkmodelle:
Szenario A (hoch):Fragmentierung/strategische Knappheit â Gewinner wie Kupfer, Uran, Gold, Infrastruktur; Verlierer wie Lithium/Eisenerz; selektive Chancen statt âalles steigtâ.
Szenario B (niedrig):Breiter Reflations-Superzyklus â wĂŒrde schwachen US-Dollar und synchrones Weltwachstum brauchen, damit wirklich âdie Flut alle Boote hebtâ.
Szenario C (mittel):Tech-Deflation/Stagnation â Effizienz, Substitution und Rezessionsphasen drĂŒcken die Nachfrage; manche MĂ€rkte kippen in Ăberangebot.
5. Die Alien-Strategie: Profiteure der Fragmentierung
Wenn wir das Szenario der âStrategischen Knappheitâ annehmen, mĂŒssen wir selektiv vorgehen.
Wir suchen Assets mit unelastischem Angebot, politischem RĂŒckenwind und starken Cashflows.
Sektor Energie & Infrastruktur (Cashflow-Monster)
Die fossile Welt verschwindet nicht ĂŒber Nacht. Im Gegenteil: Wer die bestehende Infrastruktur besitzt, hat ein Monopol,
da kaum noch Neues gebaut werden darf.
Ăl-Majors (z. B. Exxon Mobil - XOM): Setzen auf Kapitaldisziplin statt Wachstum. Gewinne flieĂen in Dividenden und AktienrĂŒckkĂ€ufe.
Midstream (z. B. Enbridge - ENB): Die Betreiber der Pipelines. Sie sind die MautstraĂen der Energieversorgung. Egal wie der Ălpreis steht â das Volumen zĂ€hlt.
Industriemetalle: Kupfer als Königsklasse
Kupfer ist schwer zu ersetzen und essenziell fĂŒr alles, was Strom leitet.
Diversifizierte Riesen (z. B. BHP, Rio Tinto): Nutzen Cash aus Eisenerz, um im Kupfermarkt zu wachsen.
Pure Plays (z. B. Freeport-McMoRan - FCX): Der direkte Hebel auf den Kupferpreis, allerdings mit geopolitischem Risiko (Indonesien).
Edelmetalle: Die Versicherung
In einer Welt voller Schulden und geopolitischem Chaos ist Gold die WĂ€hrung der letzten Instanz.
Royalty & Streaming (z. B. Wheaton Precious Metals - WPM): Das smarteste GeschĂ€ftsmodell. Sie finanzieren Minen und bekommen dafĂŒr Gold/Silber zum Fixpreis. Keine Kosteninflation, kein Dieselrisiko, pure Marge.
âPicks & Shovelsâ â Die AusrĂŒster
Wenn die Erzgehalte sinken, muss die Technik besser werden.
Caterpillar (CAT) & Sandvik: Liefern die autonomen Maschinen, um tiefer und effizienter zu graben. Sie verdienen Geld, egal ob die Mine erfolgreich ist oder nicht.
Wenn du breiter denken willst: In fragmentierten RohstoffmĂ€rkten profitieren oft auch die âHĂ€ndler der VolatilitĂ€tâ und die Infrastruktur darum herum.
RohstoffhĂ€ndler, Agrar-Inputs und Logistik können als zweite Reihe interessant sein â nicht als Hype, sondern als Systemteile der Lieferketten.
6. Risiken: Wo du aufpassen musst
Auch in diesem Szenario gibt es Fallstricke fĂŒr Investoren:
Politische Gier (âWindfall Taxesâ): Wenn Rohstofffirmen zu viel verdienen, kommt der Staat und schöpft ab (siehe UK Nordsee-Ăl).
Der Schweinezyklus: Hohe Preise fĂŒhren zu Ăberangebot. Lithium ist das warnende Beispiel â nach dem Hype kam der Crash durch zu viele neue Projekte.
Der starke US-Dollar: Rohstoffe werden in Dollar gehandelt. Bleibt der Dollar stark (wegen hoher US-Zinsen), drĂŒckt das die Preise weltweit.
Handelskriege & Zölle: Politische Eingriffe (Zölle, Exportverbote, Sanktionen) erzeugen Preisschocks und VolatilitĂ€t â und können Gewinner/Verlierer von heute auf morgen drehen.
Projekt-Risiko: Greenfield-TrÀume scheitern oft an Finanzierung, Genehmigungen, Technik oder Politik. Die Story ist egal, wenn die Mine nie liefert.
7. Alien-Fazit đž
Die Ăra der billigen Ressourcen ist vorbei, aber die Ăra des âblinden Kaufensâ auch.
FĂŒr den langfristigen EigentĂŒmer liegt die Chance nicht in der breiten Streuung, sondern in der QualitĂ€t.
Bevorzuge Unternehmen, die bereits produzieren (Brownfield) gegenĂŒber TrĂ€umern, die noch suchen (Greenfield).
Suche nach Cashflow und Dividenden, nicht nach Wachstumsversprechen.
Kupfer, Uran und Energie-Infrastruktur sind strategische Gewinner â Lithium, Nickel (zyklisch) und Eisenerz bleiben deutlich anspruchsvoller.
Wenn du Aktien und Rohstoff-Titel möglichst eigenverantwortlich halten willst, nutze nicht nur dein Bankdepot:
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