Wie ich den Bitcoin-Kurs bewerte – ohne Glaskugel, aber mit System 🪙

von Alien Investor

Einleitung

Bitcoin ist kein Unternehmen, zahlt keine Dividenden, hat kein KGV und keine Quartalskonferenzen mit Management-Geschwätz. Trotzdem bewegen Milliarden an Kapital den Kurs – mal klar nach oben, mal brutal nach unten.

Wenn man Bitcoin wie eine klassische Aktie bewertet, rennt man permanent gegen die Wand. Mein Ansatz ist ein anderer: Ich betrachte Bitcoin als knappes, global handelbares, digitales Gut und nutze dafür Werkzeuge, die zu diesem Charakter passen – Zyklen, On-Chain-Daten, Kapitalströme, Stimmung und Makro-Umfeld.

In diesem Text erkläre ich, wie ich den Bitcoin-Kurs einordne, welche Modelle und Kennzahlen ich nutze – und wo die Grenzen liegen. Es geht nicht um Signale wie „Kauf jetzt“, sondern um ein klares Denkgerüst.

1. Warum Bitcoin anders bewertet wird als Aktien

Eine Aktie repräsentiert einen Anteil an einem Unternehmen:

Bitcoin ist etwas völlig anderes:

Deshalb nutze ich für Bitcoin vor allem:

Das Ziel: Herausfinden, ob der Markt eher in einer Phase von Hype und Übertreibung ist oder in einer Phase von Angst, Kapitulation und Chancen.

2. Zyklen und Drawdowns – wie hart ist der Schlag wirklich?

Bitcoin läuft seit vielen Jahren in wiederkehrenden Zyklen:

Ich schaue mir daher immer an:

Grober Rahmen:

Drawdowns erzählen also eine Geschichte: nicht nur „Aua, der Kurs ist gefallen“, sondern „Wo im Zyklus sind wir – Mitte des Ritts oder schon die Mauer?“.

3. On-Chain-Werkzeuge – MVRV, Realized Price, Halterstruktur

Das Besondere an Bitcoin: Ein großer Teil der Daten ist öffentlich einsehbar. Man kann grob sehen, zu welchen Preisen Coins zuletzt bewegt wurden und wie sich die Halter verhalten.

Ein paar der wichtigsten Werkzeuge, die ich nutze:

MVRV-Ratio

Realized Price / Realized Cap

Kurzfristige vs. langfristige Halter

200-Tage-Linie (200d MA)

Ich nutze sie nicht als magische Grenze, sondern als Orientierung: Befinden wir uns in einer Phase mit Rückenwind oder eher Gegenwind?

4. Kapitalströme und Marktstruktur – wer kauft, wer verkauft?

Neben dem Preis ist wichtig, woher das Geld kommt und wohin es fließt. Ein paar Dinge, auf die ich achte:

ETF-Zuflüsse und -Abflüsse

Für mich sind große Abflüsse nicht automatisch ein Todesurteil, sondern eher ein Hinweis:

Bestände auf Börsen

Große Bewegungen („Whales“)

5. Sentiment und Psychologie – Fear & Greed, Medien und Narrativ

Bitcoin ist extrem psychologisch geprägt. Das gleiche Asset, das bei 30.000 USD als „tot“ gilt, wird bei 80.000 USD als „sicherer Hafen“ gefeiert.

Daher schaue ich auf:

Sentiment-Indikatoren

Medien-Narrativ

Verhalten von Privatanlegern

6. Makro-Umfeld und Bitcoin Power Law

Bitcoin existiert nicht im Vakuum. Zinsen, Inflation, Liquidität und Risikoappetit der Märkte beeinflussen die Nachfrage.

Wichtige Makro-Faktoren:

Bitcoin wird oft mit Tech- und Wachstumswerten zusammen gehandelt. Wenn Risikoanlagen allgemein unter Druck stehen, trifft es Bitcoin fast immer mit – unabhängig davon, wie „gut“ die On-Chain-Daten aussehen.

Bitcoin Power Law

Ich benutze es nur als langfristige Einordnung, niemals als kurzfristige Kauf-/Verkaufsgrundlage.

7. Mein Prozess: vom Datenhaufen zum Gesamtbild

In der Praxis mache ich keine Raketenwissenschaft, sondern gehe ungefähr so vor:

  1. Wo stehen wir im Zyklus?
    Abstand zum Allzeithoch, Größe des aktuellen Drawdowns, Verlauf der letzten Monate.
  2. Was sagen On-Chain und Trend?
    MVRV (hoch, neutral, niedrig), Realized Price vs. Marktpreis, Halterstruktur, Lage zur 200-Tage-Linie.
  3. Was machen Kapitalströme und ETFs?
    Starke Zuflüsse (Hype) oder starke Abflüsse (Bereinigung)?
  4. Wie ist die Stimmung?
    Angst oder Gier, Medienhype oder Leichenfledderei?
  5. Wie sieht das Makro-Umfeld aus?
    Rückenwind oder Gegenwind für Risikoanlagen insgesamt?

Aus diesen Ebenen entsteht ein Bild: eher überhitzt, eher fair bewertet oder eher unterbewertet mit hoher Unsicherheit.

Dieses Bild nutze ich nicht, um Punktlandungen zu machen, sondern um über Ranges nachzudenken:

8. Grenzen, Risiken und warum es keine Signale gibt

So strukturiert das alles klingt – es bleibt ein hoch volatiles, spekulatives Asset.

Wichtige Punkte, die ich mir selbst immer wieder klar mache:

Ich sehe Bitcoin als Teil einer Gesamtstrategie und nicht als All-in-Zock. Die hier beschriebenen Methoden helfen mir, die Lage einzuordnen – sie ersetzen nicht die eigene Verantwortung.

Fazit

Bitcoin lässt sich nicht mit einem simplen KGV erschlagen. Wer das versucht, wird ständig das Gefühl haben, „etwas stimmt nicht“.

Mein Ansatz:

Wenn du meine Bitcoin-Kursanalysen liest, basiert genau darauf die Einordnung: nicht auf magischen Linien, sondern auf einem Bündel von Signalen, das helfen soll, die eigene Denkarbeit zu strukturieren.

Keine Finanz-, Steuer- oder Rechtsberatung – nur meine persönliche Alien-Sicht auf ein sehr spezielles Stück Code, das für viele zur härtesten Form von Geld geworden ist.

„Vertrau niemandem – manage deine Finanzen selbst. Bitcoin ist nur ein Werkzeug dafür.“
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